World is Music - ein interkultureller Musikabend

In Kooperation mit dem Bürgerservice für Migranten

15.04.16   20.00 Uhr                                                                               Begegnungsstätte BRÜCKE 

 

1. Hintergrund

Fredenberg leidet seit seiner Gründung als Vorstadt-Quartier Lebenstedts unter einem negativen Image, das zuweilen immer wieder bedient wird. Es gibt aber künstlerische und kulturelle Potentiale der Bewohner und Bewohnerinnen, die stärker nach innen und außen getragen imstande sind, dieses Image deutlich aufzupolieren. So sollte z.B. dem Nachwuchs und hier gerade jungen Menschen eine Chance gegeben werden, sich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen.

Dem Genre Musik kommt dabei als Kulturverbindendes Element besondere Bedeutung zu. Das kulturelle Erbe der hier zugewanderten Menschen aus über 30 Nationen sollte lebendig erhalten werden. Der Austausch gelingt hier am Besten über kulturelle Grenzen hinweg. Die Identifikation mit dem eigenen tradierten Kulturgut vermittelt Identifikation mit dem Gemeinwesen Fredenberg und führt zu bürgerschaftlicher Aktivierung.

2. Zielsetzung

Das Projekt setzt sich zum Ziel, Musik zu den Menschen zu bringen, Musik, die ihrer kulturellen Erfahrung entspricht, die ihr Leben bereichert. Im Rahmen eines interkulturellen Kulturabends werden nationale Musikstile und Texte miteinander verbunden, um kulturelle Integration zu befördern. Dabei stehen jeweils kulturtypische Instrumente als verbindendes kulturelles und künstlerisches Element im Vordergrund. Zu hören sind das Akkordeon (Osteuropa), die Violine (Balkan) und die Baglama (Türkei). Nikola Milo, Akkordeon (Hannover), Wojciech Wieczorek, Violine (Detmold) und Levent Özdemir, Baglama (Bielefeld) kommen aus total unterschiedlichen Stilrichtungen, die aber für ein gutes Crossover sorgen. Das Programm für den Abend gestalten die drei exzellenten Musiker in Richtung der Türkischen-, Balkan- und Osteuropäischen Musik.

Mit dem Programm soll das musikalische Angebot des Stadtteiles in dieser einmaligen Veranstaltungsform beispielhaft erweitert werden. Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund werden dabei ermuntert, sich mit der jeweils anderen landestypischen Musik auseinander zu setzen. Gerade junge Menschen sollen dabei Anregungen erhalten, sich selbst wieder stärker musikalisch zu engagieren.

3 Musiker/innen unterschiedlicher kultureller Herkunft treffen aufeinander und entwickeln etwas Neues. Schöpferische Improvisation und Spielfreude verbinden sich mit musikalischer Perfektion und vermitteln die Erkenntnis, dass die Welt zusammengehört und Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft sich gegenseitig bereichern. Ein qualitatives Rahmenprogramm (Lesung) verknüpft die musikalischen Beiträge zu einem Gesamterlebnis.

Programm

Nicola Milo

Nikola Milo aus Serbien stammender Akkordeonist, studierte an den Musikhochschulen in Hannover und Würzburg. Er ist Laureat vieler nationaler und internationaler Akkordeonwettbewerbe. Er erhielt die Auszeichnung des Serbischen Ministeriums für Kultur und war Stipendiat der Stiftung Edelhof Ricklingen und Yehudi Menuhin Stiftung „Live Music Now“. Sowohl solistisch als auch in verschiedenen Kammerensembles trat Nikola Milo in vielen europäischen Ländern auf und machte zahlreiche Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen. Er ist als Gastsolist an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover tätig. Er ist Gründungsmitglied des New Configuration e.V. und setzt sich für den kulturellen Austausch zwischen dem Balkan und Deutschland ein. Seit dem Jahr 2013 ist er Dozent an der Universität Hildesheim - Center for World Music.

Levent Özdemir

Levent Özdemir wurde am 18.04.1972 in Tunceli / Türkei geboren. Im Jahr 1992 kam er nach Deutschland. Mit 10 Jahren begann er Baglama zu spielen. Seitdem spielt er das Baglama in verschiedenen Bereichen. Außerdem unterrichtete er das Baglama in der Musikschule, in Vereinen und in der Universität Hildesheim. Er wünscht sich, dass das Baglama weltweit bekannt wird.

Wojciech Wieczorek

Wojciech Wieczorek, Violine, wurde im nieder-schlesischen Hirschberg in Polen geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Prof. Krzysztof Wegrzyn. Als Preisträger verschiedener Wettbewerbe gastierte Wieczorek als Solist und Konzertmeister bei Konzerten, Orchestern und Musikfestivals, u.a. in Southampton (England), Lanciano (Italien), Athen und Angoulème (Frankreich). Zusätzlich zu seiner künstlerischen Tätigkeit am Landestheater Detmold arbeitet Wieczorek seit 2005 als Konzertmeister und Dozent beim RIAS-Jugendorchester. Er gründete das Wieczorek-Quartett und das Duo Nuevo (Violine und Akkordeon). Seit 2013 ist er künstlerischer Leiter des „Space Art Festival“ in Warschau und als Konzertmeister regelmäßig gern gesehener Gast beim Detmolder Kammerorchester, Göttinger Symphonie-Orchester und Kurpfälzischem Kammerorchester Mannheim.

Zwischen den einzelnen Musikdarbietungen  lesen:

Dincer Dinc:  Texte aus der Türkei

 Alexandra Kunze:  Texte aus Polen und dem Balkan

 

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Braunschweigische Stiftung, TAG Wohnen und die Stadt Salzgitter