Migrantinnen in Niedersachsen

Integration kann nur Gelingen durch Begegnung, Kennenlernen, Austausch und Information, gemeinsames Erleben, gemeinsame Weiterentwicklung und gegenseitige Unterstützung.

In Salzgitter leben insbesondere im Stadtteil Fredenberg viele Migrantinnen, die noch große Sprachschwierigkeiten haben und nicht zuletzt dadurch unter vielen Folgeproblemen wie Isolation, Arbeitslosigkeit, Schulden, Sucht, Erziehungs- und Ehekonflikte leiden. Dies alles erschwert die Integration der Frauen in das gesellschaftliche Leben.

Migrantinnen in Niedersachsen 2009

Internationales Frauenfrühstück
Das ‚Internationale Frauenfrühstück‘ hat die Zielsetzung, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Durch das Angebot der begleitenden Kinderbetreuung können sich die Frauen in Ruhe austauschen, gegenseitig informieren und unterstützen. Es soll auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen eingegangen werden. Motiviert werden die Frauen durch teilnehmende Migrantinnen, die „ihren Platz“ in der Gesellschaft bereits gefunden haben. Der Erfolg soll Frauen darin bestärken, sich zu trauen, eigene Schritte zu wagen und sich über Möglichkeiten der besseren Lebensbewältigung zu informieren. Vorträge von verschiedenen ReferentInnen zu Themen, die an der Rolle von Frauen im Integrationsprozess orientiert beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgreifen, werden angeboten sowie themenbezogene Gesprächskreise, die zusätzlich die Sprachfähigkeiten verbessern und Seminare, die beispielsweise Bewerbungstraining zum Inhalt haben.

Offener Familientreff
Der ‚Offene Familientreff‘ bietet Frauen mit Migrationshintergrund mit ihren Familien die Möglichkeit, auf Frauen ohne Migrationshintergrund und deren Familien zu treffen. In lockerer und familiärer Atmosphäre besteht die Möglichkeit, erste vorsichtige Kontakte zu bisher unbekannten Menschen zu knüpfen, Fremdheit zu überwinden, sich besser kennen zu lernen, Vorurteile abzubauen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu entwickeln. In einer Kombination von Seminaren und Vorträgen, Vorführungen und Mitmachaktionen sollen Gesprächsrunden, Informationsmöglichkeiten, Tanz, Musik, Kreatives etc. angeboten werden.

Für die im Zusammenhang angebotenen ‚Thementage‘ steht insbesondere die Persönlichkeit der Frauen im Vordergrund. Nach Bedarf der Teilnehmerinnen werden alle Themen aufgegriffen, die sie in ihrem Selbstbestimmungsrecht und ihrem Dasein als Frau unterstützen.

Projekte für Mädchen
Die Projekte für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund in dieser Altersstufe in Salzgitter-Fredenberg (Mädchengruppe) und Salzgitter-Bad (Mädchen-Club) eröffnen die Chance, dass die Mädchen über die gemeinsame Klärung der sie bewegenden Themen und über gemeinsames Erleben (z.B. Tanzen) einander näher kommen, ihre Persönlichkeit entfalten, Gefühle von Fremdheit überwinden und das Verbindende in den Vordergrund treten lassen.

Unter sozialpädagogischer Anleitung bekommen die Mädchen in wöchentlichen Treffen die Gelegenheit zu vertraulichen Gesprächen über Themen, die Mädchen in dem Alter beschäftigen (Liebe, Familie, Sexualität, etc.). Zusätzlich sollen Referentinnen eingeladen werden (einmal pro Monat), die Themen wie Frauenrolle, Zwangsheirat, Selbsterfahrung, Selbstsicherheitstraining, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Technik für Mädchen, etc. anbieten.

Die Mädchen sollen auch ihr soziales Umfeld kennen lernen, z.B. durch Besuche bei Gleichstellungsbeauftragten und Organisationen, die sich mit Frauen- und Mädchenthemen befassen, Altenheimen, Kindergärten, Jugendzentren, Krankenhäusern, etc. Selbst gestaltete Bilder, Skulpturen o.ä., in denen sie sich u.a. mit ihrer Rolle als Mädchen/Frauen auseinandersetzen, könnten durch Ausstellungen in den genannten Einrichtungen zu Anerkennung und gesteigertem Selbstwertgefühl bei den Mädchen führen.

Migrantinnen in Niedersachsen 2010

Mädchengruppe
Die Projekte für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund eröffnen die Chance, dass die Mädchen über die gemeinsame Klärung der sie bewegenden Themen und über gemeinsames Erleben einander näher kommen, ihre Persönlichkeit entfalten, Gefühle von Fremdheit überwinden und das Verbindende in den Vordergrund treten lassen.

Unter sozialpädagogischer Anleitung bekommen die Mädchen in wöchentlichen Treffen die Gelegenheit zu vertraulichen Gesprächen über Themen, die Mädchen in dem Alter beschäftigen (Liebe, Familie, Sexualität, etc.). Innerhalb der Mädchentreffen werden Themen wie Frauenrolle, Zwangsheirat, Selbsterfahrung, Selbstsicherheitstraining, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Technik für Mädchen besprochen.

In der Mädchengruppe erfahren die Mädchen durch kreative, künstlerische und Gesprächsangebote Selbstwertgefühl, Stärke, Anerkennung und Orientierung. Die guten Erfahrungen aus dem Jahr 2009 bieten gute Anknüpfungspunkte für die Weiterarbeit.

Sprachtraining und Nachhilfegruppe für Mütter und Kinder
Mütter mit Migrationshintergrund sollen durch das neue Angebot mehr in die schulische Laufbahn ihrer Kinder eingebunden werden und gemeinsam mit ihren Kindern einen besseren Zugang zur deutschen Sprache erhalten. Chancen des deutschen Bildungssystems werden dadurch für Mütter und Kinder transparenter, Bildungsinhalte werden vermittelt, Abläufe im deutschen Bildungssystem erklärt. Das fördert das Selbstverständnis von Lernen und erhöht für Mütter und Kinder die Chance der Teilhabe an Bildung – einem strategischen Ziel der des Oberbürgermeisters der Stadt Salzgitter.

Mütter in Migrantinnenfamilien bilden eine wichtige Schnittstelle zu Schule und Bildung. In dem Maße wie sie Schulbildung begleiten können, ermöglichen sie den Kindern besseren Zugang zu Bildung und erhöhen gleichzeitig ihr Wissen. Durch die kulturell bedingte Rollenzuweisung haben Migrantinnen häufig Brüche in der eigenen Bildungslaufbahn. Die gemeinsame Nachhilfegruppe setzt sie in die Lage, Bildung und Sprache zu erwerben und zu vertiefen. Das wiederum ist ein wesentlicher Baustein für eigenständiges Handeln der Migrantinnen.

Workshop
Höhepunkt der Arbeit des Workshops 2009 war der Auftritt der Gruppe während der gemeinsamen Abschlussveranstaltung zum Programm Migrantinnen in Niedersachsen in Salzgitter. Die außerordentlich große Resonanz auf den Theaterworkshop 2009 gab den Ausschlag, nun einen weiterführenden Workshop anzubieten. Gleichberechtigt, vorurteilsfrei und mit Spaß an Bewegung miteinander zu agieren, ermutigte Frauen unterschiedlichen Alters zu sich selbst zu finden und Kontakte zu anderen Frauen aufzubauen. Der Workshop wird diese Erfahrungen aufgreifen und weiterentwickeln. Mit künstlerischen Mitteln sollen das Selbstwertgefühl gestärkt sowie Kommunikation ohne Worte als ein frauentypisches Ausdrucksmittel trainiert werden. Migrantinnen leben oftmals zurückgezogen und sind gehemmt, mit Menschen außerhalb ihrer Familie und ihres kulturellen Umfeldes in Kontakt zu treten. Im Workshop sollen sie lernen, Berührungsängste abzubauen und selbstbewusst auf andere Menschen zuzugehen. Großer Wert wird wiederum auf das Miteinander von jungen und älteren Frauen unterschiedlicher Herkunft gelegt werden.